Knappenverein Glückauf-Südkamen 1901

Bergmännische Begriffe von A - Z

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

A

Abbau: bergmännische Gewinnung nutzbarer Bodenschätze im Tief- und Tagebau
Abbaublock: Abschnitt eines Ganges zur Gewinnung des mineralischen Ganginhaltes. In der Regel begrenzt durch Grundstrecke, zwei Überhauen und Kopfstrecke
abbauen: lösen von Kohle
Abbaufeld: Mehrere Abbaublöcke eines Ganges.
Abbaugasse: Der durch die Gewinnung des Ganginhaltes entstehende Hohlraum im Abbaublock.
Abbauhammer: pressluftgetriebenes Werkzeug zur Kohlegewinnung und zu anderen Spitzarbeiten
abkehren, ablegen: aus dem Bergbaubetrieb ausscheiden, entlassen
Abschlag: Das durch eine Sprengung aus dem Gebirge herausgelöste Haufwerk
abteufen: Herstellen, Niederbringen eines Schachtes oder Blindschachtes
abwerfen: einen Grubenausbau oder Lagerstätten nicht mehr nutzen
Abwetter: verbrauchte Luft
Alter Mann: ausgehauene Lagerstätte, außer Betrieb gesetzter Stollen, außer Betrieb gesetztes Bergwerk
anfahren: in die Grube fahren -einfahren
Anschlag: ist jener Arbeitsplatz im Schacht oder Blindschacht, an dem die Förderkörbe vorgesetzt und be- oder entladen werden
Anschläger: Bergmann, der am Schacht die Signale zur Bewegung des Förderkorbes erteilt.
Abwerfen: Eine bergmännische Betriebsstätte stilllegen.
Arschleder: Schutzleder für das Gesäß
Aufbereitung: Gebäude und Verfahren zur Trennung der Kohle vom Gestein und die Einteilung der Kohle nach Korngröße
Aufbruch: von unten nach oben hergestellter Schacht
Auffahren: herstellen horizontaler oder geneigter Grubenbaue
Aufhauen: eine Strecke in der Kohle, die in Einfallrichtung von unten nach oben aufgefahren wird.
Aufschluss: Sichtbarer Ausschnitt eines Ganges, einer Lagerstätte oder einer geologischen Erscheinung.
Aufwältigung: Wieder Begehbar-, Befahrbarmachen von alten, auch Aufgewältigung.
Auftrümerung: Aufspaltung eines Ganges in zwei oder mehrerer Trümmer
ausfahren: aus der Grube fahren - herausfahren
Ausbau: Bergmännische Hohlräume durch hölzerne, stählerne Einbauten oder Beton gegen Zusammenbrechen oder Steinfall zu schützen.
Auskeilen: Das Ende eines Ganges im tauben Gestein. Auch: Verdrücken.
Ausrichtung: Erschließung einer Lagerstätte bis zur Vorrichtung
ausstreichen: ein an die Erdoberfläche tretendes Flöz

Bergmännische Begriffe

B

Bandstrecke: siehe Ladestrecke
bauwürdig: Eigenschaft einer Lagerstätte um durch deren Abbau einen wirtschaftlichen Gewinn zu erreichen.
befahren: in die Grube vor Ort fahren
Berechtsname: vom Staat verliehenes Recht zum Abbau eines Grubenfeldes
Berge: Bergmännische Bezeichnung für das in der Grube oder über Tage anfallendes Gestein
Bergehalde: Endlager für die Berge, die nicht zum Verfüllen genutzt werden
Bergemühle: aus dem Hangenden oder Liegenden herausgesprengtes Haufwerk für den Versatz
Bergkittel: ist die traditionelle Tracht der Berg- und Hüttenleute.
Bergschäden: Senkung der Erdoberfläche
Bergeversatz: ausfüllen der bei der Gewinnung von Kohle entstandenen Hohlräumen mit tauben Gestein
Bergwerk: Betrieb zum Aufsuchen, Gewinnen, Fördern von Bodenschätzen
Bewetterung: Regelung der Wetter (Luftzufuhr von frischer Luft nach unter Tage und Absaugen der verbrauchten Luft)
Besatz: früher aus Lehm, heute mit Wasser oder nicht brennbarer Paste gefüllte Plastikhülsen, die nach den Sprengpatronen zum Zwecke der Abdichtung in die Bohrlöcher eingeführt werden
Blasversatz: Versatzverfahren bei dem Nebengestein (Berge) in den ausgekohlten Hohlraum mit Hilfe von Druckluft pneumatisch eingebracht wird.
Blindrolle: Im Abbaublock senkrecht ausgebauter Hohlraum ohne Fahrtentrum.
Blindschacht: Seigerer Grubenbau, der zwei oder mehrere Sohlen miteinander verbindet; Blindschächte reichen nicht bis zur Tagesoberfläche
Bohrhammer: Pneumatisch oder elektrohydraulisch betriebenes Werkzeug für die Herstellung von Bohrlöchern
Bolzenschrotzimmerung: Art des Ausbaues von Rollen oder Überhauen.
Bremsberg: schiefe Ebene zwischen zwei Sohlen oder Teilsohlen, auf der gefüllte Wagen herabgelassen werden, wobei das Gewicht der beladenen Wagen genutzt wurde, um gleichzeitig leere hinaufzuziehen
Bremser: Maschinist, der den Förderhaspel an einem Blindschacht betätigt
buttern: auf der Gezähekiste sitzen und Butterbrote essen
Bühne: wird errichtet, um in hohen Grubenbauen einen besseren Standort bei Arbeiten in der Firste zu haben, aber auch manchmal zum Schutz gegen herabfallende Berge oder Gegenstände

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Bergmännische Begriffe

C

Capell-Lüfteraxial: axial ansaugender Ventilator
CO-Selbstretter- Filtermaske: die in Notfällen eine Kohlenmonoxid (CO) - Vergiftung verhindern kann. Trägt jeder Bergmann bei sich.

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Bergmännische Begriffe

D

Damm: Bauwerk, das einen Teilbereich des Grubengebäudes von den übrigen Grubenbauen trennt. Man unterscheidet Brand-, Wasser-, Streckenbegleit- und Abschlussdämme.
Dammtor: Sicherheitstor, meist in Strecken, mit dem plötzliche Wassereinbrüche abgesperrt und somit ein Teil des Grubengebäude zu Sumpfe gehalten werden konnte.
Dampfhaspel: dampfbetriebene Winde
Drittel: Belegung eines Ortes mit mehreren, sich ablösenden Arbeitsgruppen eine dieser Schichten. Ein Ort kann auch mit zwei oder mit vier Dritteln belegt sein.
Dodekaeder: zwölfflächiger Kristall
durchörtern: mit einem Querschlag oder einer Strecke einen angetroffenen Lagervorkommen quer durchfahren oder mit einer Streckenauffahrung auf einen Grubenbau stoßen und auf der Gegenseite fortsetzen.
Durchschlag: offene Verbindung zweier Grubenbaue
durchschlägig werden: Zusammentreffen von Grubenräumen im Zuge der Herstellung

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Bergmännische Begriffe

E

einfahren: in die Grube vor Ort fahren
Eigenversatz: An gleichen Ort aus dem Nebengestein gewonnene Versatzmassen
Einbühnen: das Einsetzen von Kappen in vorher ausgespitzten Vertiefungen
Einfallen: Winkel und Richtungsangabe für die Erstreckung eines Ganges nach der Teufe, rechtwinklig zum Streichen gemessen.

Die Einteilung des vertikalen Verlaufes erfolgt in:
schwebende: 0° - 15°
flach einfallend: 15° - 45°
tonnlägig: 45° - 75°
seiger: 75° - 90°

Erblastenvertrag: Vertrag zwischen den Bergbaugesellschaften und der öffentlichen Hand zur Übernahme von Wasserhebungskosten stillgelegter Bergwerke
Erbstollen: Bevorrechtigter Stollen zum Abführen (Lösen) von Wasser bzw. Zuführen von Wetter

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Bergmännische Begriffe

F

Fahren: Bezeichnet die Fortbewegung (auch das Gehen) des Bergmanns unter Tage
Fahrsteiger: Aufsichtsperson einer Fahrabteilung unter Umständen mehrerer Kohlenreviere, ist der nächste Vorgesetzte eines Steigers
Fahrte: Leiter
Fahrtentrumm: Abteilung in einem senkrechten Grubenbau, in dem die Fahrten angebracht sind.
Fahrkunst: maschinell im Schacht auf - und abbewegtes Gestänge zur Ein- und Ausfahrt der Bergleute im frühindustriellen Bergbau
Fahrschacht: aufgeteiltes Feld in einem Schacht oder Blindschacht, in dem sich Fahrten befinden, auf denen die Leute fahren (klettern) können
Fahrweg: Gehweg
Feinkohle: Kohlen mit einer Kornklasse zwischen 0,5 mm und 10 mm
Fettkohle: zur Verkokung geeignete Kohlen (18-29 % flüchtige Bestandteile)
Firste: Obere Begrenzung eines Grubenbau, die "Decke"
Fristenstoßbau: Abbaumethode im Gangbergbau, bei der der Ganginhalt von unten nach oben abgebaut wird.
Flüchtige Bestandteile: Bei Erhitzung unter Luftabschluss aus der Kohle entweichende Gase
Flöz: parallel zu den Nebengesteinsschichten liegende, plattenförmige Lagerstätte
Flotation: Schwimmaufbereitung bergehaltiger Kohlenschlämme
Förderaufseher: ist der Mann, der dem Lokführer Anweisungen gibt, welche und wie viele Wagen in welche Reviere gefahren werden sollen
Förderbrücke: Brückenartige Konstruktion zwischen der Hängebank des Förderkorbes
Förderkorb: im Schacht am Seil geführtes Gestell mit einem oder mehreren Tragböden zur Beförderung der Bergleute und der Förderwagen. Im Altbergbau tatsächlich ein Korb, Kübel oder Tonne.
Förderkübel: in der frühen Zeit des Bergbaues wurden die Kohlen in Kübel (offenes Holzgefäß) an die Erdoberfläche gefördert
Fördermaschine: Einrichtung zur Bewegung der Förderseile und Förderkörbe in Schächten
Förderturm: Konstruktion über dem Schacht aus Holz, Stahl od. Beton zur Aufnahme der tech. Einrichtungen; auch: Fördergerüst (bei Holz).
Förderung: Jegliche Art von Ortsveränderung der mineralischen Rohstoffe, des Gesteins und Materials im Grubenbetrieb in horizontaler und vertikaler Richtung.
Füllort: befindet sich am Schacht und ist der Sammelpunkt aller Kohlen-, Leer- und Materialwagen, die von hier aus entweder zum Tage oder in die Reviere geschickt werden

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Bergmännische Begriffe

G

Gahlensche Kohlenstrasse: die Straße wurde zum Kohlentransport gebaut und führte von der Ruhr über Weitmar, Hamme,Eickel,Crange,Dorsten nach Gahlen an der Lippe (erbaut 1766)
Gebirgsschlag: Gebirgsbewegung die eine starke Erschütterung auslöst
Gedinge: mittels eines Gedingescheines wird vereinbart, wie viel Lohn der Bergmann für eine bestimmt zu erbringende Leistung erhält
Gefäßförderung: Schachtförderung, bei der die Kohle in am Förderseil hängende Gefäße (Skips) gestürzt wird und ohne Förderwagen zu Tage gezogen wird
Gelenk: bogenstarrer Streckenausbau aus Stahl, dessen Segmete durch Gelenke miteinander verbunden sind
Geleucht: Lampe des Bergmanns - Lampe, tragbare Lichtquellen unter Tage
Gesenk: Schacht, der abgeteuft, also niedergebracht wird (auch Blindschacht)
Gestellförderung: Schachtförderung, bei der die Kohle in Förderwagen auf ein Gestell geschoben und zu Tage gefördert wirdGewerke: Mitglied einer bergrechtlichen Gewerkschaft
Gewerkschaft: ältere bergrechtliche Form einer Bergwerksgesellschaft
Gezähe: Arbeitsgeräte des Bergmanns - Sammelbegriff für das Werkzeug des Bergmannes (z.B. Keilhaue, Bohrstangen, Presslufthammer u.a.)
Gichtgas: im Hochofen entstehendes Gas mit niedrigem Heizwert
Gleitbogen: nachgiebiger Streckenausbau aus Stahl mit ineinanderschiebbahren Segmenten
“Glück auf”: Begrüßung unter Bergleuten
Göpel: Maschine, deren Welle durch lange Hebel bewegt wird (auch durch Pferdekraft betrieben)
Grube: Bergwerk mit all seinen Betriebsanlagen
Grubenbrand: durch Kurzschluss, Schlagwetterexplosion, Selbstentzündung von Kohle usw. entstehender Brand in einem Bergwerk
Grubenfeld: vom Staat verliehene Fläche, in der untertägig Rohstoffe abgebaut werden dürfen
Grubengebäude: ämtliche Untertageräume eines Bergwerks. Durch bergmännische Arbeit geschaffener Hohlraum im Gebirge, auch Grubenbau
Grubenholz: geschälte Grubenholz zum Ausbauen und Abstützen
Grubenlampe: tragbare Lichtquelle im Bergbau, Benzin-,Karbid-, elektrische Lampen
Grubenwehr: werkseigene Feuerwehr mit besonders ausgebildeten Bergleuten zur Brandbekämpfung und Rettungsarbeiten

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Bergmännische Begriffe

H

Habit: Tracht der Bergleute
Halde: gewonnene Mineralien, die über Tage gelagert (aufgeschüttet) werden
Hangendes: Das gesamte sich auf der Oberseite eines mit Neigung einfallenden Ganges befindliche Nebengestein; das auf der Unterseite des Ganges befindliche Nebengestein wird als das Liegende bezeichnet
Haspel: Winde zur Förderung - Seilwinde, wird durch Pressluft oder Strom angetrieben. Auf einer Rolle spult sich das Seil mit der daran hängenden Last auf und bewegt diese
Hängebank: große eiserne Bühne im oberen Stockwerk eines Hallengebäudes, in das von unten der Förderschacht eines Bergwerkes mündet und das vom Förderturm überragt wird. An der "hängen" (halten an) die Förderkörbe. Auf die Hängebank werden die beladenen Wagen gezogen und gelangen von dort auf die Entladevorrichtungen.
Hängen: Werkzeug oder Material in einem senkrechten Grubenbau nach unten befördern.
Hauer: der unter Tage im Vortrieb oder Abbau mit dem Bohrhammer unmittelbar vor Ort arbeitende Bergmann - Bergmann der die Hauerprüfung abgelegt hat
Haufwerk: das durch Sprengung abgelöste Gestein oder mineralische Gut
Hobel: (Kohlenhobel) wird am Fördermittel geführt und im Streb an Ketten hin und her gezogen. Dabei löst sich die Kohle die sofort ins Fördermittel fällt und abtransportiert wird
Hunt: Förderwagen, in der Spatgrube: 1 Hunt gefüllt =0,4m³ = 0,75 t.
Huthaus: Gebäude, in dem sich die Bergleute vor und nach der Schicht versammelten. Hier wurde auch Gezähe und Material aufbewahrt.
Hydrobergbau: Gewinnung (Abbau) und Transport der Kohlen mit Wasser. Hydrobergbau wurde im Ruhrgebiet zuletzt auf der Zeche Hansa in Dortmund betrieben und ist 1980 wegen unbefriedigender Ergebnisse eingestellt worden. Im Ruhrrevier ist der Hydrobergbau wahrscheinlich nicht wirtschaftlich zu betreiben.

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Bergmännische Begriffe

I

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Bergmännische Begriffe

J

Jungbergmann: Jugendlicher, der ohne Ausbildungsvertrag im Bergbau beschäftigt war.

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Bergmännische Begriffe

K

Kappe: im Ausbau horizontal eingezimmertes starkes Rundholz, entweder von Stoß zu Stoß oder als Querholz eines Türstockes.
Kappenschuh: eine auf dem oberen Ende des Stempels aufgesetzte eiserne Vorrichtung zur Aufnahme der Kappe
Kaue: im modernen Bergbau die Räume für Waschen, Duschen, Bekleidungswechsel und Aufbewahrung
Kesselhaus: Zentrale Energieerzeugung einer Zeche
kg/MS: geförderte Kilogramm Kohlen je Mann und Schicht
Kippstelle: hier werden Berge gestürzt, mit denen die durch den Kohlenbau entstandenen Hohlräume wieder aufgefüllt (versetzt) werden können bzw. müssen
Kiste: Abkürzung für Gezähekiste. Holz- oder Eisenkiste, in der der Bergmann seine Gezähe aufbewahrt und unter Verschluss hält
Klassierung: Aufteilung der Kohle in Korngrößen
Kluft: Eine feine, kaum geöffnete Fuge, die das Gestein ebenflächig durchsetzt.
Koepeförderung: Fördermethode mit einer angetriebenen Scheibe, die nur durch die Seilreibung die Förderseile bewegt. Erfindung durch Friedrich Koepe 1877.
Kohlenhobel: maschinell betriebenes Kettengerät, das aus dem Kohlenflöz breite Schichten heraushobelt; die Kohle fällt auf ein zugehöriges Fördermittel (Panzerförderer). Der K. ersetzt den Hauer und steigert die Förderung
Kohlensyndikat: Vereinigung der Bergwerksgesellschaften zur Festlegung von Fördermengen und Preisen
Kohlenwäsche: Dient zur Aufbereitung der Kohle; Sortierung der Kohle nach Güte und Trennung der Berge
Kokskohlen: Zur Verkokung vorbereitete Kohlen
Kohlenstoss: Abbaufront
Kompressoren: Dienen der Drucklufterzeugung für Maschinen und Abbauhämmer unter Tage
Knappe: ist eine veraltete Bezeichnung für jemanden, der die Lehre als Bergmann erfolgreich abgeschlossen hat.
Knappschaft: Kranken - und Rentenversicherung der Bergleute
Konzession: Verleihung eines Bergwerkes bzw. Berechtsname
Kopfbühne: In der Regel hölzerner Einbau an der Firste eines Arbeitsortes, um den Bergmann vor Steinschlag zu schützen
Kopfstrecke: obere Flözstrecke, wird in der Regel für die Wetterführung und den Materialtransport benutzt
Kopfwipper: s. Wipper
Kreiselwipper: s. Wipper
Kristall: natürlicher, starrer und von ebenen Flächen begrenzter Körper
Kübelwart: Person, die für die Entleerung der sich Untertage befindenden Abortkübel verantwortlich ist.
Kubisches System: Kristallsystem, gekennzeichnet durch drei gleichwertige, senkrecht zueinanderstehende Symetrieachsen
Kübel: 1. Fördergefäß beim Schachtabteufen 2. Abortgefäß
Kumpel: Arbeitskollege
Kuxe: Anteil an einer bergrechtlichen Kapitalgesellschaft. Anders al bei einer Aktie lauten die Kuxe nicht auf einen bestimmten Nennbetrag, sondern die Beteiligung am Vermögen der Gewerkschaft, das in 100, 1000 oder ein Mehrfaches eingeteilt wird. Kuxe als Inhaberpapiere einer bergrechtlichen Gesellschaft gibt es seit dem 1.1.1986 nicht mehr.

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Bergmännische Begriffe

L

Lachter: historisches Längenmaß = 2,0924 m
Ladestrecke: (auch Grund- und Bandstrecke) ist die untere Flözstrecke, in der die gelöste Kohle geladen und abtransportiert wird
Lampenstube: Raum zur Aufbewahrung, Ausgabe und zum Aufladen der Grubenlampen
Landabsatz: Absatz der Kohlen auf dem Landweg; auch die dafür vorgesehenen Gebäude
Lehrhauer: arbeitet unter Aufsicht eines Hauers
Leseband: Förderband über Tage, auf dem taubes Gestein von Hand aussortiert wird
Letten: toniger Belag in Klüften und an Salbändern.
Liegendes: das Gebirge im Streb, auf dem man läuft
Lochstein: Grenzstein über Tage
Lokomobile: fahrbare Dampfmaschine
Löschen: vollständiger Abbau des Inhaltes einer Lagerstätte
Luttentour: Rohr aus Holz, Blech oder Plastik durch das Frischluft in nicht- oder schlecht bewetterte Betrieb geleitet wird

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Bergmännische Begriffe

M

Mächtigkeit: Dicke des Flözes
Malakowturm:Turmartiges massives Schachtgebäude; dieser Typ entstand der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und wurde auch Anfang des 20. Jahrhunderts teilweise noch gebaut
Markenkontrolle: Einrichtung zur Anwesenheitsprüfung der Arbeiter
Markscheider: Vermessungsangestellter
Mergelschicht: Gesteinschicht aus Ton und kohlesaurem Kalk
Meterlatte: ein 1m langer Stab, auch Häckel, den Aufsichtspersonen unter Tage als Meßlatte nutzten
Mundloch: Öffnung eines Stollens
muten: bergmännische Ausbeutung; Genehmigung bei der Bergbehörde beantragen
Mutterklötzchen: wird in der Bergmannssprache und in der Ruhrdeutschen Alltagssprache ein etwa fußlanger, möglichst astreiner Holzabschnitt bezeichnet, der als Anmachholz zum Entzünden von Feuer verwendet wird.

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Bergmännische Begriffe

N

Nebengestein: bergmännischer Ausdruck für Hangendes und Liegendes
Nebengewinnung: Erzeugung von Teer, Schwefel, Ammoniumsulfat, Benzol u.a. in der Nebengewinnungsanlage einer Kokerei
niederbringen: abteufen
Nußkohle: Kohlen von 10-100 mm Größe

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Bergmännische Begriffe

O

Ort: die Stelle, an der der Bergmann arbeitet
Örter: Strecken, hauptsächlich in steiler Lagerung, die in gewissen Abständen übereinander zwischen den Sohlen liegen
Ortsältester: der verantwortliche Hauer an den einzelnen Betriebspunkten
Ortsbrust: das ist jene Stelle vorn im Streckenvortrieb, wo noch Kohle und Gestein stehen

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Bergmännische Begriffe

P

Pfeilerbau: Abbauverfahren, das zum Abbau plattenförmiger Lagerstätten mit einem flachen Einfallen von maximal 50 Gon angewendet wird.
Pferdebahn: auf Schienen von Pferden gezogene Wagen
Pferdegöpel: von Pferden in Bewegung gesetzte Fördereinrichtung
Pütt: Umgangssprachliche Bezeichnung für Zeche bzw. Bergwerk; im Mittelalter kleine viereckige Schächte
Pumpensumpf: Sammelbecken an einer Wasserhaltung, in welches die Saugrohre der Pumpen eintauchen

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Bergmännische Begriffe

Q

Querschlag: Quer zur Hauptrichtung der Lagerstätte aufgefahrener Grubenbau
Quetschholz: wurde zwischen Holzausbau und Gestein eingebracht, nahm den ersten Gebirgsdruck auf und verzögerte somit das Brechen des Stempels

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Bergmännische Begriffe

R

Ringe: so werden die einzelnen Baue im Blindschacht und in Schächten genannt
Raubbau: hemmungslose Nutzung einer Lagerstätte, die über das wirtschaftliche Maß hinausgeht
Rasenhängebank: ebenerdige Fläche am Schacht
Rateau-Lüfter: Schraubenlüfter mit tangential angesaugter Luft
Revier: der Aufsichtsbereich des Steigers
Richtstrecke: Strecke, fast nur im Nebengestein aufgefahren, und dem Verlauf der Schichten folgend
Rutsche: verschiedenartig geformte Bleche auf denen die Kohle zur tiefergelegten Strecke "rutschte"
Rutschenbas: siehe Strebmeister
RückbauAbbau: zurück zum Ausgangspunkt

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Bergmännische Begriffe

S

Schacht: senkrechter oder schräger, in die Tiefe führender Grubenbau; für Fahrung, Förderung, Wetterführung und Materialtransport
Schachtdeckel: Verschluss des Schachtes nach Aufgabe
Schachthalle: Halle um den Förderturm
Schachthut: ist Bestandteil einer traditionellen Bergmannstracht.
Schachtscheibe: Querschnittsfläche eines Schachtes.
Scharung:das spitzwinklige Zusammentreffen zweier oder mehrerer Gänge.
seiger: Bergmänischer Ausdruck für senkrecht (nach unten führend)
Schicht: tägliche Arbeitszeit
Schichtsteiger: Aufsichtsperson über die Arbeitsprozesse im Vortrieb und Abbau.
schießen: sprengen
Schildausbau: hydraulischer Schreitausbau mit Stahlplatten als Schutz gegen das Hangende
Schießhauer: Hauer mit Sprenggenehmigung (sog. Schießerschein)
Schlepper: junger Bergmann. Der Name besteht noch aus der Zeit als die Wagen mit der Hand "geschleppt" wurden
Schlitzprobe: Das aus einem quer zum Streichen eines Ganges herausgearbeiteten Schlitz gewonnene Probematerial.
Schüttelrutsche: Rutschen, die durch Motoren hin und her bewegt werden dem Bergbau Kohlenrutsche genannt. Erstmals 1906 eingeführt.
Seiger: senkrecht
Seilfahrt: Fahren in einer Schachtförderanlage, Fahren im Förderkorb.
Seilscheibe: im oberen Ende des Förderturmes angebrachte Scheiben, über die die Förderseile in den Schacht hinein abrollen.
Seilscheibenbühne: Ebene des Fördergerüsts, auf der die Seilscheiben angebracht sind
Sohle: Alle Grubenbaue in einem Niveau einer Grube - vom Hauptschacht ausgehende Hauptstrecken
söhlig: horizontal
Sicherheitsgurt: muss überall dort angelegt werden, wo Absturzgefahr besteht
Sicherheitspfeiler: um den Gebirgsdruck abzufangen, bleiben im Abbaugebiet stehen
Skip: Schachtfördergefäß
Spurlatten: Im Schacht gegenständig angebrachte Vierkanthölzer, in denen die Führungsschienen des Fördergestells gleiten.
Stapel: siehe Blindschacht
Stapelhauer: Arbeiter im Blindschacht
Steigort: schräg nach oben aufgefahrener Grubenbau im Streichen des Ganges.
Steiger: Aufsichtsperson, wird nicht selten von Kennern als das ärmste Schwein der Welt bezeichnet, hat sehr viele Aufgaben, sehr viel Verantwortung und nach fast allen Seiten hin Ärger
Stempel: starkes rundes Grubenholz für den Ausbau, senkrecht eingezimmert.
Streichen: Richtungsangabe für die horizontale Erstreckung eines Ganges.

Die Einteilung erfolgt in:
Stehende Gänge 0° - 45°
Morgengänge 45° - 90°
Spatgänge 90° - 135°
Flache 135° - 180°


streichender Verhieb: Abbaumethode, bei der die Bohrlöcher im Streichen des Ganges gebohrt werden
Stoß: vertikale Begrenzung eines Grubenbaues. Die in Auffahrrichtung liegende Begrenzung wird auch Ortsbrust genannt.
Stollen: Strecke, die aus einem Tal in den Berg hineinführt; auch Stolln
Streb: langer, enger Abbauraum
Strecke: horizontal aufgefahrener Grubenbau meist größerer Länge
Sumpf: befindet sich in Schachtnähe unterhalb der tiefsten Sohle oder die tiefste Stelle im Schacht selbst.
sümpfen: mit Wasser gefüllte Grubenbaue entwässern, wieder befahrbar machen oder Schacht- oder Stapelsumpf von hinuntergefallener Kohle befreien, die sich im Laufe der Zeit dort angesammelt hat

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Bergmännische Begriffe

T

Tagesanlage: alle Anlagen der Zeche, die über Tage liegen
Tastquerschlag: kurze, querschlägig von der Richtstrecke in den Gang gefahrene Strecken
Terrakonik: kegelförmige Abraumhalde, Spitzhalde
Teufe: die Tiefe einer Grube unter der Erdoberfläche, im Einfallen gemessen = flache Teufe, lotrecht gemessen = seigere Teufe
Textur: Gefüge eines Gesteins tonnlägig: schräg, geneigt, zwischen 45° und 75° geteufter Grubenbau
Treibscheibe: wird direkt von den Motoren angetrieben
Treibeschacht: Förderschacht
Trum: Teil eines Schachtquerschnittes auch als Fahr-, Förder-, Kabel - Trum u. a. bezeichnet wird.
Turmfördermaschine: Antriebsmaschine, die direkt auf dem Förderturm installiert ist
Türstock: aus Rundholz gezimmertes Ständerwerk zum Ausbau von Grubengebäuden, aus zwei Stempeln und einer darüber eingepassten Kappe bestehend

Die häufigsten Formen sind:
Deutscher Türstock
Polnischer Türstock
Schwedischer Türstock


tonnenlägig: Bergmännischer Ausdruck für schräg (nach unten führend)
Trommelfördermaschine: Fördermaschine mit einer Trommel zur Seilaufwicklung
Turbokompressor: mit Schaufelrad arbeitende Druckerhöhungsmaschine

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Bergmännische Begriffe

U

Übergabe: wird die Stelle bezeichnet, an der die Kohle von einem Fördermittel auf das andere übergeben wird
Überhauen: senkrecht oder geneigt nach oben durch "Hauen über Kopf" hergestellte Auffahrung im Einfallen des Ganges
Unterläufer: Seil, welches unter dem Förderkorb angebracht und mit einem Gegenkorb bzw. Gegengewicht verbunden ist
unter Tage: alle Vorgänge unterhalb der Tagesoberfläche betreffend, im Gegensatz dazu: über Tage
Umfahrung: mit einer Strecke eine zu meidende Stelle umgehen varistisch: die varistische Faltung betreffend

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Bergmännische Begriffe

V

Verbundbergwerk: Zusammenschluss mehrerer Zechen zu einer Gesamtanlage
Verdrückung: das Auskeilen eines Ganges im Gebirge bis zu seinem Verschwinden Versatz: taubes Haufwerk zum Verfüllen eines entstandenen Hohlraumes.
Versatz: versetzen, Einbringung von tauben Gestein zur Verfüllung von Abbauhohlräumen
Vorrichtung: Gesamtheit der Aufgaben zur Vorbereitung des Abbaues
Vortrieb: das Auffahren eines horizontalen Grubenbaus
Vortriebszyklus: sich je Arbeitsschicht wiederholende Arbeitsverrichtung im Vortrieb. In der Regel von Schichtanfang bis Schichtende: Sicherungsarbeiten vor Ort, Abförderung des liegenden Abschlages (Sacken), Abbohren der Ortsbrust, Besetzung der Bohrlöcher mit Sprengstoff, Zündung der Sprengung.

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Bergmännische Begriffe

W

Wagen nullen: Minderfüllung oder ein zu großer Anteil an Steinen in den nach über Tage gefahrenen Wagen bedeutete bis 1905 Lohnabzug
Waschberge: ausgesondertes, taubes Gestein bei der Kohlenwäsche
Waschkaue: Siehe Kaue
Wasserhaltung: maschinelle Einrichtungen, die in die Grube eindringendes Wasser zu Tage fördern
Wassersohle: Sohle einer Grube, auf der alle Grubenwässer durch einen Stollen nach über Tage abfließen
Weitung: Durch bergmännische Arbeit geschaffener großer, untertägiger Hohlraum
Wetter: Gesamtheit der in einer Grube anzutreffenden Luft - und Gasverhältnisse.
Wetterführung: Art und Weise für die Zuführung von frischer Luft (Frischwetter) und die Abführung von verbrauchter Luft einschließlich Sprenggasen (Abwetter).
Wetterschacht: durch den die verbrauchten Grubenwetter ausziehen, deshalb auch Ausziehschacht genannt
Wettersteiger: ist verantwortlich für die Wetterführung
Wettertür: Schleusentür, die den Wetterzug aufhalten bzw. eine andere Richtung geben soll
wilde Wässer: im Einzugsgebiet einer Heilwasserquelle eindringendes Oberflächenwasser.
Wipper: Vorrichtung zum Entleeren der beladenen Förderwagen. Beim Kreiselwipper wird der Förderwagen dazu seitlich um die eigene Achse gedreht; beim Kopfwipper kopfüber.

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X

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Y

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Z

Zeche: Anderer Name für Grube, Schachtanlage.
Ztr.: Zentner, 50 kg
Zimmerung: Holzausbau
zusitzende Wässer: alle über Spalten, Klüfte, Hohlräume und sonstige Öffnungen eindringende Wässer einer Grube.
Zubuße: Ausgleich von Betriebsverlusten durch die Gewerken in Form von Zuzahlungen
Zwischengeschirr: Verbindungselement zwischen Förderkorb und Förderseil.
Zwischenmittel: dünne Schichten tauben Gesteins in einem Flöz oder einem Erzlager.

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